NK1-Rezeptor Antagonist
Der Bio-Mechanismus
Auf der Zellmembran (bei allen Säugetieren, also auch beim Mensch) sitzt eine variable Anzahl von Rezeptoren, die zellinterne Abläufe steuern. Die Rezeptoren werden durch Agonisten aktiviert („On“) und durch Antagonisten deaktiviert („Off“). Bei der Entstehung und Ausbreitung von Krebs spielt das NK1-Rezeptorsystem eine entscheidende Rolle.
Als wichtigster Agonist („on“) für NK1 Rezeptoren wurde die Substanz P (SP) nachgewiesen. SP wird von den Zellen erzeugt und findet sich in allen Körperflüssigkeiten (Blut, Lymphe, Speichel), im Nervensystem sowie in den Körpergeweben und wird von den Zellen selbst erzeugt. SP ist verantwortlich für drei bekannte Abläufe bei der Krebserkrankung:
– Zellteilung und Zellwachstum (Proliferation)
– Änderung des Zellaufbaus zur Erzeugung von unterschiedlichem Gewebe (z.B. Blutgefäße (Angiogenese), Haut, Muskeln etc.)
– Migration der Zellen (Zellgerüständerung, Ablösung vom Verband, damit Migrationsmöglichkeit innerhalb des Organismus)
Diese drei Abläufe finden im Körper regelmäßig zur Zellerneuerung statt (Wachstum bei Kindern, Verletzungsheilung, Darmregenerierung, Haut-, Nagel- und Haarwuchs etc.) und werden zum großen Teil über das NK1-Rezeptorensystem gesteuert.
Krebszellen besitzen jedoch ca. 1000x mehr NK1 Rezeptoren als normale Zellen und saugen das körpereigene SP aus dem Interzellularraum der Gewebe. Hierdurch haben gesunden Zellen kaum SP zur Verfügung. Zusätzlich dazu produzieren Krebszellen selbst wesentlich mehr SP als gesunde Zellen, welche die oben genannten Abläufe beschleunigt.
Zur Entstehung von Krebsgeschwülsten sind alle drei Abläufe von äußerster Wichtigkeit:
– Schnelle Zellteilung mit unkontrolliertem Wachstum
– Bildung von neuen Blutgefäßen (Neoangiogenese) zur Sicherung des Nahrungsbedarfes der neuen Krebszellen
– Migration um in benachbarte Gewebe einzudringen und Ausbreitung von Krebszellen im Körper durch das vaskuläre System.
In Laborversuchen konnte nachweisen werden, dass durch entsprechende Bereitstellung von Antagonisten („off“) eine schnelle Rückbildung der Geschwulste erfolgt. Bei „compassionate use“- „off-label“ Anwendungen (vorzeitig geduldete Anwendung eines noch nicht zugelassenen Arzneimittels aus humanitären Erwägungen) wurde die Wirkung auch bei Menschen eindeutig nachgewiesen.
Ziel unserer Website ist es, die Erfahrungen von wissenschaftlicher Grundlagenforschung und klinische Praxis (transnationale Forschung) auszutauschen und schnellst möglich die therapeutische Wirkung der NK1-Rezeptor Antagonisten in klinischen Studien nachzuweisen, um die Ergebnisse den Betroffenen zur Verfügung stellen zu können.